Jahrbuch 2006-2007
270 Vermischtes Im Vergleich zu unseren Reisen nach Berlin, Köln, Aachen oder Maastricht erscheint der Be- such eines Bauernhofes auf den ersten Blick bescheiden und fast unzeitgemäß . Da aber Deutschland und vor allem Bayern im Ausland gerne mir grünen Wiesen und schöner Natur verbunden wird, fuhren wir am 26.10.2006 mit allen Schülern der internationalen Abteilung auf den wunderschönen Bauernhof der Schnee- bichlers . Obwohl der Hof auf modernstem Niveau ar- beitet - natürlich wird auch hier nicht per Hand gemolken- haftete ihm dennoch etwas idyllisch Nostalgisches an. Rund herum wuchsen alte Obstbäume, alle Familienmitglieder arbeiteten mit und die Kühe hatten noch Namen. Man sollte nun annehmen, dass die Schü- ler der internationalen Abteilung, deren Unter- haltungsträger eher ihr Ipod, ein Laptop oder wenigstens ein überaus funktionsvariables Handy sind, und die darüber hinaus zumeist aus Metropolen stammen, an Landwirtschaft und der damit verbundenen Nähe zur Natur -in all ih- ren Erscheinungen- nicht unbedingt ein großes Interesse zeigen. Es war, wie sich schon abzeichnet, ganz an- ders als erwartet: Ausschließlich Kosmopolit war dann doch keiner von uns. Jeder wusste plötzlich doch ein bisschen etwas, hatte eine Tante oder einen Opa mit einem kleinen Bau- ernhof und so entstand ein lebhaftes Gespräch zwischen Herrn Schneebichler und unseren Schülern. Und diese köstlichen Marmeladen- brote, mit denen wir zum Abschluss verköstigt wurden, könnte man mal nachmachen, ...... wenn unerwartet 20 Gäste kommen. Barbara Steils 1. Das Leben einer Milchkuh Als wir auf dem Bauernhof ankamen, erklär- te uns der Bauer zunächst den Tagesablauf der Kühe. Sie müssen regelmäßig morgens und abends gemolken werden, sonst werden sie unruhig. Übrigens gibt eine Kuh erst dann Milch, wenn sie schon ein Kälbchen geboren hat. Da- nach gibt sie dann etwa 9 Monate lang weiter- hin Milch, muss nach dieser Zeit aber ihr ganzes Milchkuhleben lang immer wieder ein Kälbchen bekommen, weil ansonsten ihre Milchleistung nachlässt. Viele von uns wussten das nicht! Wir kaufen die Milch eben im Supermarkt. Nach diesen ersten Erklärungen zeigte uns Herr Schneebichler die Futtervorräte für den Winter, die in einer großen Scheune gelagert waren. Sie bekommen Mais und gebrochenen Weizen. Anschließend gingen wir dann endlich in den Stall. Einige von uns waren zum ersten Mal in einem Stall und mussten sich erst einmal an den Geruch und die großen Tiere gewöhnen. Andere waren mutiger und wollten das Mel- ken per Hand ausprobieren. Das klappte nach Bauernhof statt Playstation Neubeuern 26. Oktober 2006
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy OTQ4NjU5