Jahrbuch 2006-2007
67 Schule cher, deshalb muss sich jeder Schüler entschei- den, welche „Richtung“ er einschlagen will. In den ausgewählten Fächern ist das Niveau –zu- mindest in Loomis Chaffee - ungleich höher als in Deutschland, allerdings hat ein Schüler, der nur naturwissenschaftliche Fächer gewählt hat, fast keine Allgemeinbildung in Erdkunde und Geschichte…Auch das Internat funktioniert an- ders als in Neubeuern. Das Internat in Loomis versteht sich nicht als erzieherische Einrichtung - mit störenden Schülern wird gar nicht erzie- herisch gearbeitet, sondern sie werden rasch durch jemanden auf der langen Warteliste er- setzt. Dies ist ein interessantes Verfahren, wel- ches bei den Schülern ein Gefühl des Stolzes hervorruft, auf einer solch exzellenten Schule lernen zu dürfen. Ein weiterer Unterschied im Gegensatz zu Deutschland ist der in Amerika stark auftre- tende Patriotismus. Dieser manifestierte sich nicht nur auf nationaler Ebene, sondern auch in der Schule selbst. Es war immer eine Ehre auf der Schule zu sein und diese vertreten zu dürfen. Es ist genau diese Ehre, die man ver- liert, wenn man z.B. in einer Prüfung betrügen würde… Mein Fazit: Ein Auslandsaufenthalt lohnt sich allemal! Ich bin im Englischen viel sicherer geworden und habe in Loomis in wichtigen Fächern be- reits Stoff der 11. Klasse durchgenommen. Und ich verstehe nun die amerikanische Lebenswei- se, über die ich vorher manchmal nur den Kopf schütteln konnte ( Es IST tatsächlich möglich, dort mit Hotdogs, Pizzas und Burger zu über- leben… ), und habe viele neue Freundschaften und Bekanntschaften geschlossen. Die Menta- lität hat mich angesprochen und inspiriert, und auch im Vergleich mit anderen Menschen in fremden Ländern, die ich kennen gelernt habe, haben die Amerikaner der Ostküste einen sehr freundlichen, sympathischen Eindruck auf mich gemacht. Ich empfehle jedem einmal darüber nachzudenken, ob die USA nicht eine Reise wert wäre. Christian Gude
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