Jahrbuch 2008-2009
66 Schule Theater Schloss Neubeuern 20. Mai 2009 Nachdem wir „Krach im Hause Gott“ groß- zügig für unsere Zwecke umgeschrieben hatten, war der Besuch einer Originalaufführung zum Vergleich, wer oder was besser ist – obwohl uns das eigentlich von vornherein schon klar war – Pflicht. So schwammen an einem typisch bayrischen Sommerfreitag die „Großen“ der Theatergilde bewaffnet mit Regenschirmen und mehr oder weniger dicken Jacken Richtung Schwaz in Ti- rol. Die Fahrt gestaltete sich zwar aufgrund der permanenten Verwechslung der Bremse mit der Kupplung etwas holprig, doch dies tat dem gesegneten Appetit beim Abendessen keinen Abbruch. Möglich, bzw. wahrscheinlich ist aber, dass einige das als ihre Henkersmahlzeit betrach- teten, da die Aufführung in einem Schloss am Berg stattfinden sollte und niemand – schon gar nicht der Fahrer – mit Sicherheit sagen konnte, ob – und wenn ja wie – man wieder herunter- kommen könne. Wie sich herausstellen sollte, war zumindest das HINAUF nicht schwer – das Parken dagegen sehr. Frei nach dem österreichischemMotto: „Jojo, des geht si scho aus“ fand sich schließlich eine … eine … eine Abstellmöglichkeit. Beschwingt, eine weitere Fahrt überstanden zu haben, wan- derten wir wegen des Sturmes tief gebückt den Hang hinauf, um dann vor verschlossenen Schlosskirchentüren eine Viertelstunde im Re- gen auszuharren. Dafür waren auch die besten Plätze unser. Zum Leidwesen der anderen Gäste und zur eigenen Überraschung konnten wir den Text noch Wort für Wort mitsprechen. Glücklicher- weise wurden wir jedoch schnell von der Auf- führung gefesselt, sodass wir das Mitsprechen vergaßen und einfach den Abend genossen. Die schauspielerische Leistung war beachtlich, die Kostüme Hingucker und die Atmosphäre in der Schlosskapelle einfach beeindruckend. Nach der kurzweiligen Vorstellung und der sich anschließenden kleinen Aftershow-Party im und beim Bus ging’s mit viel Gekreische den Berg wieder hinab Richtung Autobahn. Eigentlich hätte es uns nach der ersten Panne an einer Tankstelle bei der Herfahrt schon klar sein müssen, dass wir an jenem verregneten Tag einfach kein Glück bei den Zapfsäulen hatten, doch ein blinkendes Lämpchen zwang uns erneut zu einem Stopp. Nach anfänglichen großen Sprü- chen standen schließlich 7 ratlose Menschen um 1 Auto herum, das scheinbar ohne Tankdeckel ausgeliefert worden war. Und wenn wir nicht gestorben sind, dann stehen wir da noch heute… Isabell Margreiter
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