Jahrbuch 2008-2009

Schule Vertrauenslehrer Herr Picht Vorstellung der neuen Kollegen Aufnahmeprüfung bestanden Viel Gerede über euch - das wartet auf euch in diesem Schuljahr wieder. Und ich denke, ihr habt es schon oft erlebt in eurem Leben, dass viel dummes Zeug geredet wurde über euch. Darum ist es wichtig, dass man die Leute auch einfach mal reden lässt, ohne sich gleich darüber aufzuregen oder gar danach zu richten, was die andern sagen. Wer du bist, weiß niemand genau. Nur du selbst, hoffentlich. Vielleicht noch nicht einmal du selbst. Also lass die andern reden und sei kritisch und selbstbewusst. Versuche nicht, mit Dingen zu gefallen, die nicht zu dir passen. Versuche aber auch, dich nicht schlechter zu verkaufen als du bist. Sei einfach du selbst und lass die andern reden. Allerdings kannst du das Gerede der andern auch nutzen. Du musst dir nicht gleich jeden Schuh anziehen, den sie dir hinstellen. Aber du kannst ihn dir ja mal wohlwollend anschauen, ob er dir nicht passen würde. Du kannst die andern als Spiegel benutzen, in dem du - oft natürlich ver- zerrt - immer auch dich selbst sehen kannst. Die Schule bietet viele Gelegenheiten dazu. Da wirst du dauernd mit Erwartungen und Urtei- len anderer konfrontiert. Du sollst dich z.B. auf eine bestimmteWeise kleiden, du sollst ein be- stimmtesWissen ansammeln und wiedergeben, du sollst ein bestimmtes Benehmen zeigen. Für all das wirst du Rückmeldungen bekommen, ab heute wieder jeden Tag. Vergiss nicht, dass die andern dich niemals wirklich kennen. Aber sie können dir helfen, dich selbst besser kennen zu lernen. Sie können dir helfen herauszubekommen, wer du bist und wer du vielleicht lieber wärst - und wer du lieber nicht sein würdest. Manche Dinge, die man dir über dich sagt, sind ja vielleicht auch gut gemeint, für dich gedacht und nicht gegen dich. Eigentlich mag ich es schon gern, wenn mir mal jemand so richtig seine Meinung sagt. Ich mag es nur nicht, wenn er es hämisch tut oder von oben herab oder mit der Haltung: Ich kenn dich besser als du selbst. Es könnte ja auch liebevoll gemeint sein. Es könnte ja auch bestä- tigend gemeint sein für etwas, was ich in mir selbst schon geahnt, aber mich noch nicht zu sein getraut habe.

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