Jahrbuch 2009-2010

38 Schule Berufspraktikum Klasse 9 Schloss Neubeuern Ich habe mein Praktikum in der Zeit vom 22.3.10 bis zum 26.3.10 in dem Münchner Kran- kenhaus Rechts der Isar verbracht. Es war ein sehr spannendes und interessantes Praktikum, durch welches ich tiefe Einblicke in den Arztbe- ruf bekommen habe. Während dieser Woche habe ich die meiste Zeit auf meiner Station „In- terdisziplinäre Unfallchirurgie“ verbracht, außer- dem erledigte ich Botengänge, begleitete den führenden Stationsarzt mit zu zwei Operationen und erlebte die einzelnen Schicksale hautnah. Ich habe den Schwestern geholfen Verbände zu wechseln, durfte Spritzen setzen und weitere Aufgaben erledigen. Bei den beiden Operationen handelte es sich zum einen um eine Handgelenkoperation und zum anderen um eine Kniescheibenoperati- on. Es war für mich sehr beeindruckend zu seh- en, mit welcher Leichtigkeit die Operateure die einzelnen Körperteile wiederherstellten. Alle mitarbeitenden Ärzte wurden zunächst „steril“ gemacht. Darunter versteht man, dass die Ope- rateure komplett neu eingekleidet wurden mit grünen Kitteln, Schuhen, Hauben, Mundschutz und Handschuhen. Keines der Kleidungsstücke durfte auch nur kurz von einem sogenannten „Bakteriellen“ angefasst werden. Genau wie bei den Operationswerkzeugen: Skalpelle, Scheren usw. durften unter gar keinen Umstän- den von „Bakteriellen“ berührt werden, da da- durch das Risiko einer Entzündungsgefahr für den Patienten bedenklich gestiegen wäre. Um dies auszuschließen, musste ich mindestens ei- nen Meter Abstand zu dem Patienten halten. Ich habe viele schreckliche Dinge gesehen, zum Beispiel in der Krebs-Station unter unserer Abteilung, wo kleine Kinder lebten, die am Ende ihrer Kräfte waren sowie alte Leute, die jede Minute sterben konnten. Daher bewundere ich die Ärzte, die solche Dinge tagtäglich erleben müssen und nie aufgeben dürfen. Sowas muss man als Arzt durchstehen, ansonsten hat man keine Chance. An meinem letzten Tag durfte ich bei einer Patientin Blut abnehmen. Das verlief erstaun- lich gut und es fiel mir gar nicht so schwer. Es waren wahnsinnig beeindruckende Erlebnisse und diese eineWoche hat mich in demWunsch, Ärztin zu werden, noch bestärkt. Ich empfehle jedem so ein Praktikum, da sich der oft verlorene Bezug zu dem, was wirkliches Glück eigentlich bedeutet, erneut vermittelt. Denn in meinen Augen ist Glück, dass Freunde, Verwandte und alle, die einem wichtig sind, glücklich und ge- sund sind. Janina Kemper, Klasse 9 a

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