Jahrbuch 2009-2010

73 Vortragsreihe Frauen in der Männerwelt 19. Oktober 2009 Sabine Böhmer Am 19. Oktober 2009 setzte sich Betriebswis- senschaftlerin Sabine Böhmer , die nach ihrem Studium in Passau zunächst als Steuerberaterin tätig war, ehe sie zur geschäftsführenden Gesell- schafterin eines Architekturbüros avancierte, mit Stolpersteinen in einer immer noch von Männern dominierten Berufswelt auseinander. Ihre Leit- sätze „Ich kann!“ und „Alles ist möglich!“ halfen ihr, alle Hürden zu überwinden. Die Amerikanisierung des Rechtsanwaltsberufs in Deutschland 10. November 2009 Dr. Jörg Peter Strasburger Dr. Jörg Peter Strasburger vermittelte Ausblicke auf die Amerikanisierung des Rechtsanwaltsberufs in Deutschland. Er begann sein Studium der Rechtswissenschaften 1987 in Würzburg, setzte es in Freiburg i. Br. und Bonn fort und wurde 1989 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bundesministerium für Wirtschaft. Ab 1992 war er als Berater für das BMWi bei einem Betriebsteil des VEK „Fortschritt“ in Leipzig tätig, 1995 absolvierte er sein Rechtsreferendariat beim Hanseatischen Oberlandesgericht Hamburg. Nach abgeschlossener Ausbil- dung war er ab 1998 als Rechtsanwalt und Berater für die Deutsche Stiftung für internationale rechtliche Zusammenar- beit, die Weltbank und die Kommission der EU in Bulgarien, Kasachstan und Usbekistan tätig. Anschaulich legte der Jurist dar, dass sich vielleicht kein anderer der so genannten „freien“ Berufe in den letzten 15- 20 Jahren so gewandelt hat, wie der (eines Teils) der Rechts- anwälte in Deutschland. Das amerikanische Berufsbild des attorney-at-law wurde importiert, teilweise kopiert. Strasbur- ger zeigte, wie und warum diese Entwicklung stattfand und legte dar, welche Auswirkungen auf die Berufsausbildung und – ausübung, auf die persönliche Unabhängigkeit und auf die Verdienstmöglichkeiten von Juristen damit verbunden sind. Vor allen Dingen aber widmete er sich der Frage, ob der Beruf des Rechtsanwalts heute mehr oder weniger Spaß macht als früher, und ob es sich unter den veränderten Umständen noch lohnt, diesen Beruf zu ergreifen.

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