Jahrbuch 2010-2011
57 Schule Die Schülermediatoren befassten sich mit dem Thema „Haltung“. Ausgehend von der Voraussetzung, dass ein guter Mediator nur dann bei der Konfliktlösung von zwei sich Streitenden helfen kann, wenn es ihm seine eigene Haltung erlaubt, beide Kontrahenten von einer neutralen Position aus zu betrachten, veranschaulichten unsere Schü- lermediatoren anhand von kurzen Spielszenen, die sie sich selbst ausgedacht hatten, welche Haltung gegenüber un- seren Mitmenschen zu bevorzugen sei. So wurde zum Beispiel der Unterschied zwischen einem Kompromiss und einem Konsens sehr ansprechend durch die kurze Darstellung eines Streitfalles erläutert, in dem zwei heiß begehrte Orangen die Hauptrolle spielten. Auch die allzu beliebte Fehlersuche bei unseren Mitmenschen wurde mittels eines Fernrohres noch verstärkt, konnte dann aber eindrucksvoll mit einem Stoppschild unterbunden werden, das mehr Fehlerfreundlichkeit und Perspektivenwechsel anmahnte. Das in unserer Gesellschaft gebräuchliche „Schubladen- denken“ wurde wortwörtlich vorgespielt und dann als ausdrücklich unwürdig verurteilt. Der ausdrucksstarke Beitrag der Schülermediatoren an diesem Vormittag kam nicht nur sehr gut an beim Publikum, sondern lieferte auch für die nachfolgenden Redner zumThema „Werteerziehung“ willkommene Stichworte, die diese gern aufgriffen und weiter verwendeten.
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