Jahrbuch 2010-2011

62 Schule Abitur G 8 Schloss Neubeuern Mai/Juni Das erste Neubeurer Abitur im achtjährigen Gymnasium Wie alle Gymnasien in Bayern wurden auch bei uns dieses Schuljahr zwei Abiturprüfungen durchgeführt. Während beim „ersten“ Abitur (G9) noch alles lief wie in den Jahren zuvor, begaben wir uns alle mit dem „zweiten“ Abi- tur (G8) auf neues Terrain und sammelten ge- meinsam erste Erfahrungen. Mit Freude dürfen wir feststellen, dass diese Erfahrungen unterm Strich sehr positiv ausfielen. Unsere Abiturienten des ersten Jahrgangs im achtjährigen Gymnasium haben die neue Oberstufe durchlaufen und sie bringen neben dem Abiturzeugnis neues Rüstzeug mit: Sie haben beispielsweise in Seminaren gelernt, Projektarbeit zu betreiben und in Teams über einen längeren Zeitraum hinweg an einer kon- kreten Fragestellung wie der Organisation einer Ausstellung zu arbeiten. Sie haben Gelegenheit bekommen, sich ausführlich über ihre Studi- en- und Berufswünsche Gedanken zu machen und mit einer möglichst klaren Vorstellung ih- res weiteren Wegs die Schule zu verlassen. Im Rahmen von Profilfächern kamen unsere Neu- beurer Schüler konkret mit der Berufswelt in Berührung und arbeiteten dabei beispielswei- se mit einem Architekturbüro oder einer Marke- tingagentur zusammen. Erfreulicherweise und für Neubeuern nicht untypisch engagierten sich in diesem Rahmen auch Altschüler, denen wir für ihre Unterstützung unserer Oberstufenschü- ler entsprechend zu Dank verpflichtet sind. Zu dieser Kür der Reform, die durchaus nach dem Geschmack unserer Schülerinnen und Schüler ist, weil sie Praxisbezug und neue interessante und beliebte Formen schulischen Arbeitens versprechen, kommt aber auch das neue Pflichtprogramm, das für alle zu bewälti- gen ist: das verpflichtende schriftliche Abitur in den Fächern Deutsch und Mathematik – zwei Prüfungen, die ganze Generationen von Abitu- rienten des neunjährigen Gymnasiums nach Möglichkeit umgangen hatten. Überdies ist nunmehr das verpflichtende Abitur in einer Fremdsprache vorgeschrieben. Nachdem nun die erste Runde an Abitur- zeugnissen verteilt ist, können wir eine erste Bilanz ziehen, wie sich das achtjährige Gymna- sium auf die Ergebnisse auswirkt: Die Aufwer- tung des Mündlichen in der Kursphase kommt den Schülerinnen und Schüler erheblich zu Gute, da die Note nicht mehr so maßgeblich an nur einer Klausur hängt. Zu sehr erfreulichen Resultaten führen auch die Seminare, weil die vielfältigen Chancen, neue Arbeitsformen zu bewerten, von den Lehrkräften umfassend aufgegriffen wurden. Verbesserungswürdig sind dagegen noch die Ergebnisse der beiden mündlichen Abiturprüfungen: Hier verschenkte mancher ein besseres Resultat, weil es an der inhaltlichenVorbereitung fehlte. Als die erwartet hohe Hürde erwies sich schließlich das Abitur

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