Jahrbuch 2011-2012
31 Schule Auf eine ganz andere Art als in der Schulversammlung beschäftigte sich der Grundkurs Rhetorik unserer Q11 mit demThema soziales Engagement: Hier wur- den schulisches Leben und schulisches Arbeiten in der Oberstufe miteinander verbunden. Im Rahmen ihrer schriftlichen Klausur mussten die Schülerinnen und Schüler des Kurses nämlich eine Rede entwerfen, die ein Vertreter aus der Schü- lerschaft in der Schulversammlung am 22. November 2011 hätte halten können. Das Redemanuskript sollte zeigen, warum uns auf Schloss Neubeuern soziales Engagement so wichtig ist und wie Schülerinnen und Schüler sich demThema nä- hern könnten. Es war gewisse keine leichte Aufgabe, sich gedanklich anspruchs- voll und sprachlich gewandt damit auseinanderzusetzen, noch dazu unter Zeitdruck und mit demWissen, am Ende benotet zu werden. Auf sehr beeindruckendeWei- se gelang dies Janina Kemper. Ihr Redemanuskript hat es nicht verdient, nach der Korrektur und Rückgabe vergessen zu werden. Hier also die Rede, die Janina für den Tag der Schulversammlung entworfen hatte: „Sehr geehrte Schüler, Mentoren, Lehrer, sehr geehrte Schulleitung, wir haben uns heute zusammengefunden, um ein Projekt unserer Schule zu würdigen. Ein Projekt, welches ganz dem Erziehungskonzept unserer Schule entspricht. Drei Aspekte davon sind: - das Streben, den Horizont zu erweitern, - zu wissen, wie gut es uns geht, - versuchen zu helfen, nicht die Augen zu verschließen. Dafür steht unsere Schule. Das Projekt, von welchem ich spreche, war eines, welches diese drei Aspekte den Schülern abverlangte. Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 - 8 besuchten zusammen mit Lehrkräften verschiedene soziale Einrichtungen, wie beispielsweise ein SOS-Kinderdorf oder eine Behinder- tenwerkstatt. Einen Nachmittag machten sich meine Mitschüler auf die Reise in eine andereWelt. EineWelt, in der nicht alle gesund und zufrieden sind. EineWelt voller Schicksalsschläge, aber auch in eineWelt voller Zuneigung und Hilfe, welche den Kindern geboten wird. Ich fragte ein paar Schüler der Klasse 8, wie es denn war und welche Erfah- rungen Sie gemacht hätten. Von nahezu allen Befragten hörte ich das Gleiche. Sie sagten, es wäre tatsächlich eine andere Welt, aber nur auf den ersten Blick. Es waren nach einer kurzen Zeit doch auch genauso liebenswerte Kinder, wie sie es wären. Liebenswerte Kinder, zwar mit einer anderen Geschichte, dennoch Kinder wie alle anderen. Für mich hat sich das ganz nach einem Erfolg unserer Schule angehört; dass unsere Mentoren und die Schulleitung uns Schüler dazu gekriegt haben, nicht die Augen vor Dingen zu verschließen, welche anfangs vielleicht noch ungewohnt sind. Mich als Schülerin Schloss Neubeuerns hat das sehr stolz gemacht, ebenso ein Teil dieser Schule zu sein und offene Mitschüler zu haben! Ich bedanke mich herzlich für Ihre Aufmerksamkeit.“ Janina Kemper
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