Jahrbuch 2011-2012

5 Einleitung Liebe Jahrbuchleser, kaum zu glauben, dass schon wieder ein Schuljahr vorüber ist. Noch vor einigen Jahren war meine Freude immer groß, wenn die Sommerferien endlich da waren, doch mittlerweile tut es mir schon fast leid, dass wir eine Pause einlegen müssen und unsere Projekte nicht weiterentwickeln können. Aber natürlich muss es auch Phasen des Innehaltens und der Besinnung geben, und die nutzen wir gerade während der Sommermonate intensiv, um zu evaluieren und um Rückschau und Vorausschau zu halten. Bei dieser Rück- und Vorausschau freuen wir uns über die Weiterentwicklung unseres Digital Ink-Programms, das sich her- vorragend etabliert hat und nun mit seinem ersten Abiturjahrgang 2012/2013 vor seiner Meisterprüfung steht. Auch das IPad- Programm ist recht gut gestartet und wird im kommenden Schuljahr mit einem weiteren IPad 3-Klassensatz zusätzliche Fahrt aufnehmen können. In den Klassen 5 und 6 wird dann jeder Schüler im Unterricht seinen persönlichen IPad zur Verfügung haben, auf dem er auch seine Arbeitsergebnisse individuell speichern und verwalten kann. Zusätzlich wollen wir insbesondere in den Naturwissenschaften ein 3D-Programm starten, das die Anschaulichkeit in diesen komplexen Bereichen erhöhen wird. Das Entrepreneurship-Programm der Unterstufe hat im ersten Jahr seines Bestehens viele wertvolle Erfahrungen erbracht und wird im kommenden Schuljahr weiter ausgebaut und intensiviert. Der große Erfolg der World of Cookies AG in der 7. Klasse wird dabei den jüngeren Schülern ganz sicher Ansporn sein. Auch das erste Jahr unserer externen Sozialdienste für die Schüler der 9. Klassen war trotz aller größeren und kleineren Probleme ein ganz klarer Erfolg, der uns motiviert, hier noch viel besser zu werden und unseren Schülern auch weiterhin Er- fahrungen zu ermöglichen, die für ihre Persönlichkeitsentwicklung von ganz großer Bedeutung sind. Wir haben uns in diesem Zusammenhang entschlossen, das Berufspraktikum der 9. Klassen zukünftig vorwiegend als Sozialpraktikum anzulegen. Die integrative Klassenfahrt im Juli, bei der unsere drei 9. Klassen gemeinsam mit behinderten Kindern und Jugendlichen eine Woche gemeinsam gestalteten, war wiederum ein großer Erfolg und macht uns sehr stolz auf unsere Schüler, die auch von den Begleitern aus unseren Partnereinrichtungen in Attl und Aschau in den höchsten Tönen gelobt wurden. Das nächste Schuljahr wird auch einer intensiven Harmonisierung zwischen Internat und Tagesschule dienen. Unsere Tages- schüler werden dann vollumfänglich in das Horizonte-Programm und den externen Sozialdienst eingebunden sein und sich wie ihre Freunde im Internat regelmäßig im Rahmen des Privilegienmodells der Rückmeldung unserer Pädagogen stellen. Und dann gibt es noch sehr wichtige Nachrichten zur geplanten Sanierung des Westflügels und der Naturwissenschaften. Nach über drei Jahren intensivster Bemühungen und trotz einer Spendensumme von mittlerweile ca. EUR 800.000,- mussten wir bei der letzten Kuratoriumssitzung im Juli leider die ernüchternde Feststellung machen, dass die Stiftung die Finanzierung dieser Maßnahmen aus eigener Kraft nicht schaffen kann – nicht ohne sich in eine sehr riskante Situation zu bringen und sich wieder krank zu sparen.Woran liegt das nun? Eigentlich müsste ein erfolgreiches Unternehmen wie Schloss Neubeuern doch in der Lage sein, eine durchaus überschaubare Investition wie diese zu finanzieren? Die Antwort ist ganz einfach.Wir sind schlichtweg zu klein, um als gemeinnützige Stiftung die Erlöse zu generieren, die notwendig wären, um die Stiftung auch langfristig auf wirklich gesunde Beine zu stellen. Könnten wir unsere Kapazität im Internat um nur 30 Schülerplätze vergrößern, was annähernd ohne Erhöhung der Fixkosten möglich wäre, würden sich die Zahlen derart dramatisch verändern, dass die Leistungsfähigkeit der Stiftung auf ein Vielfaches ansteigen würde. Geschäftsleitung und Kuratorium haben daher am 6. Juli 2012 den historischen Beschluss gefasst, die Gunst der Stunde zu nutzen und einen Neubau zu konzipieren, der auf dem wunderbar geeigneten Garagenplatz entstehen und voraussichtlich Platz für 36 Schüler bieten soll. Da durch diese Maßnahme die Erlöse erheblich steigen werden, ist die Fi- nanzierung völlig problemlos. Außerdem erlaubt diese Veränderung der Stiftung, in wenigen Jahren angemessene Rücklagen zu bilden, die es dann ermöglichen, auch die verbleibenden Projekte in Angriff zu nehmen. Baubeginn für den Internatsneubau soll eventuell sogar noch in diesem Jahr sein, das Bezugsdatum wird September 2014 sein. Es bleibt nun allerdings der große Wermutstropfen, dass sich die Realisierung der so dringend notwendigen Sanierung des Westflügels und der Naturwissenschaften wohl um eine ganze Reihe von Jahren verzögern wird – zumindest bis die Stiftung die Umsetzung aus eigenen Mitteln beginnen kann. Natürlich wollen wir nicht so lange warten, sondern geben die Hoffnung nicht auf, dass wir vielleicht schon im Sommer 2014 mit den Bauarbeiten beginnen können. Doch dafür brauchen wir unbedingt und unverändert Ihre Unterstützung. Bitte denken Sie doch noch einmal nach, ob Sie die Naturwissenschaften mit einer Spende unterstützen können. Jeder Betrag bringt uns unserem Ziel einen Schritt näher, auch wenn er dann vielleicht erst in einigen Jahren zumTragen kommt. Ich verspreche Ihnen unsererseits, dass wir uns alle Mühe geben werden, Schloss Neubeuern auch zukünftig so weiterzuentwickeln, dass alle Schüler, ihre Eltern und unsere Altschüler stolz darauf sein können, unserer Gemeinschaft anzugehören. Mit herzlichen Grüßen Ihr Jörg Müller

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