Jahrbuch 2011-2012

67 Schule Zu Beginn der diesjährigen Abiturprüfungen hatten eigentlich alle erwartet, dass dieses Abitur mit weitaus weniger Aufregung über die Bühne gehen würde, als das imVorjahr. Schließlich handelte es sich um den zweiten Jahrgang des G8 und alle glaubten, dass wir dieses Mal nicht mit Überraschungen zu rechnen hätten. Doch dann kam der 14. Juni, der Tag der Verkündung der Abi- turergebnisse – ein Tag, der eigentlich zum Feiern bestimmt war. Und obwohl einige der Abiturientinnen und Abiturienten ihr Ziel erreicht oder sogar übertroffen hatten, gab es sehr viele betretene Gesichter und die Stimmung war längst nicht mehr ausgelas- sen, als alles verkündet war. Man sah es den Betroffenen, aber auch allen Freundinnen und Freunden im Schloss an, dass es viel zu viele Enttäuschungen gegeben hatte. Uns allen war ein wenig das Feiern vergangen. Doch noch war nicht aller Tage Abend! Ermutigt von allen Verantwortlichen und der gesamten Schlossgemeinschaft ließ sich keiner hängen, sondern es wurde nach und nach wieder Mut gefasst, als der erste Schock überwunden war. Die, die ihr Ziel schon erreicht hatten, sprachen den ande- ren Mut zu oder halfen ihnen spontan bei der Vorbereitung auf die weiteren Prüfungen. In diesen Tagen wurden viele Gespräche geführt, es wurde noch einmal richtig zugepackt und dann gingen wir gemeinsam in die Verlängerung. Kaum zwei Wochen später standen wir vor einer in fast kurioserWeise veränderten Situation: Nach Abschluss aller mündlichen Prüfungen hatten wir in der Endabrechnung einen der drei besten Abiturjahrgänge, die es in Neubeuern je gab! Hört man sich um, erfährt man, dass es in anderen Gymnasien ähnlich verlief. „Schuld“ daran ist letztlich das neue Bewertungssystem des achtjähri- gen Gymnasiums: Es erleichtert nämlich die Zulassung zum Abitur, weil die mündlichen Leistungen aufgewertet wurden, in denen die meisten Schülerinnen und Schüler besser abschneiden. In der Abiturprüfung selbst sind die Anforderungen jedoch gestiegen, insbesondere durch die beiden verpflichtenden schriftlichen Abiturfächern Deutsch und Mathematik. Für unsere künftigen Abituri- entinnen und Abiturienten bedeutet dies, dass man sich in der Qualifikationsphase nicht in Sicherheit wiegen darf, sondern genau auf die schriftlichen Leistungen blicken muss, wenn es nicht ein böses Erwachen geben soll. Wir unterstützen unsere Oberstufe dabei, indem wir zusätzliche Stunden und Übungsmöglichkeiten anbieten, sodass sich keiner auf dem langen Weg zum Abitur allein gelassen fühlen muss. Freuen wir uns also mit dem Abiturjahrgang 2012 über seinen Erfolg und hoffen wir, dass uns künftig der Schreck zwischendrin erspart bleibt.

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