Jahrbuch 2011-2012

74 Schule Mit dem Beginn des Schuljahres 2011/2012 konnten wir endlich unsere schon lange gehegte Vision umsetzen, die Erfüllung eines externen Sozialdienstes zum integralen Bestandteil un- serer Bemühungen um Persönlichkeitsentwick- lung und Werteerziehung zu machen. Und so war für unsere Internatsschüler der 9. Klassen dann bei der Onlinewahl der Sozialdienste im September die Entscheidung zu treffen, wel- che der anspruchsvollen Aufgaben sie sich am ehesten zutrauten. Die Mentorin Julia Loth hatte intensive Vorarbeit geleistet und zahl- reiche Vorgespräche mit sozialen Einrichtungen geführt – vom Alten- und Pflegeheim und der Kinderklinik über das Behindertenwohnheim, das Caritas-Sozialkaufhaus und die Kinder- und Jugendkunstschule. Und so zogen unsere Neuntklässler dann los am ersten Montag des neuen Schuljahres, viele sichtlich nervös und mit einigen Berüh- rungsängsten. Doch schon nach wenigen Wo- chen hatte sich die Nervosität völlig gelegt, und die Schüler gingen mit ihren Aufgaben zu- verlässig und einfühlsam um. Und wenn auch zu Beginn die Organisation noch etwas holprig war, und auch unsere Partner vor Ort teilweise etwas unsicher mit der Führung unserer Schü- ler waren, so waren sich am Ende des Schul- jahres doch alle Beteiligten einig, dass hier ganz wichtige Prozesse in Gang kommen, von denen unsere Schüler sehr stark profitieren können. Viele Schüler schreiben dann auch in ihren Er- fahrungsberichten von einer gewissen Demut, die sie überkommt, wenn sie vor dem Hin- tergrund ihrer Beschäftigung mit behinderten Kindern oder kranken Senioren erkennen, wie privilegiert sie sind und wie gut es ihnen geht. Davon ein bisschen abzugeben und anderen zu helfen, denen es nicht so gut geht, scheint vie- len unserer Schüler mittlerweile große Freude zu bereiten. Für das kommende Schuljahr haben wir eine Ausweitung des Programms auch auf die Tagesschüler der 9. Klassen geplant und wer- den uns gemeinsam mit der dann zuständigen Organisatorin Susanna Hennes bemühen, die wenigen Schwachstellen des Programms kon- sequent anzugehen, um die Erfahrung so wert- voll und nachhaltig wie irgend möglich zu ma- chen. Ergänzt wird das Programm der externen Sozialdienste durch die integrative Klassenfahrt der 9. Klassen und das Praktikum der 9. Klasse, das ab dem Schuljahr 2012/2013 als Sozialprak- tikum stattfinden wird. Jörg Müller Gutes tun und daraus lernen!

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