Jahrbuch 2012-2013

228 Horizonte Wenn harteArbeit fürs Leben immer noch nicht reicht – und was das mit uns zu tun hat Shrimps, Garnelen, Thunfisch, aber auch Reis oder ein einfa- ches T-Shirt: all diese Produkte werden in Asien hergestellt. Die Doku-Reihe „Blut, Schweiß und Fast Food“ aus England zeigt eine Gruppe westlicher Jugendlicher aus England, die nach Asien fährt, um dort bei der Produktion von Nahrungsmitteln mitzuhelfen. Die Horizonte Gruppe„Globalisierung und ich“ hat sich viele Gedanken zu diesem und damit zusammenhängenden Themen gemacht. Die Leute in Produktionsländern z.B. in Asien oder Afrika sind von Armut betroffen, auch die Leute, die für ihre Verhältnisse ei- nen guten Job haben, verdienen meistens nur drei Euro am Tag und das reicht gerade mal zum Überleben. Sie verdienen deshalb so wenig, weil ihre Arbeit, ihr Produkt, das sie verkaufen, immer weniger wert ist. Das heißt, die Besitzer der z.B. Garnelenfar- men und Garnelenfabriken können weniger an den Kleinarbeiter abgeben. Wenn bei uns die Lebensmittel immer billiger werden, damit Supermarktketten im Preiskampf mithalten können, werden die Kleinarbeiter in Ländern wie Indonesien immer ärmer. Sie lassen sich das aber gefallen, weil sie keine Alternativen haben. Deswegen ist es nicht fair, dass Leute, die jeden Tag viel schwe- rere Arbeit leisten als wir, ums Überleben kämpfen müssen. Im Vergleich dazu werden die wohlhabenden Europäer immer reicher, weil ihre Unkosten sinken. Die jungen Briten müssen auf einer Garnelenfarm eine Mauer von einem Garnelenbecken erneuern. Dass diese Mauer erneuert wird, ist wichtig, da sonst bei Hochwasser die Garnelen aus den Becken geschwemmt werden. Da sie dies allerdings nicht in der vorgegebenen Zeit schaffen, wird ihnen ihr Lohn gekürzt, und sie müssen so lange arbeiten, bis sie 40m der Mauer mit Schlammzie- geln erneuert haben. Das ist sehr anstrengend, denn sie müssen aus diesem Becken die Schlammziegel herausschneiden. Als sie dann 40m geschafft haben, geht es für sie weiter in eine Fabrik, wo die Garnelen geschält werden. Dies ist aber eine mindestens so anstrengende Arbeit, da man in 3 Sekunden eine Garnele schälen muss, um auf das Stundenminimum zu kommen. Als einer von den Briten nicht schnell genug ist, wird er isoliert. Als er sich beschwert, wird er zum Weitermachen gezwungen, und seine Gefühle werden vollkommen ignoriert. Sobald die vier Briten an den Arbeitsplätzen sind, werden ih- nen die wenige Erfahrung und die niedrige Geschwindigkeit beim Arbeiten schwer zum Verhängnis. Durch die schwere körperliche Belastung und den wenigen Schlaf haben sie bald keineMotivation mehr. Auch der Ekel vor dem Schmutz und dem Fischgestank bei den ihnen zugewiesenen Plätzen verschlimmern die Stimmung unter den jungen Europäern. Aber wenn man sich einmal vorstellen mag: die Asiaten leisten diese harte Arbeit jeden Tag, ohne sich zu beschweren. Da die Engländer aber dies nicht gewohnt sind, finden sie diese Arbeit unerträglich. Obwohl den Teenagern es nicht unbedingt zusagt, brechen sie nicht einfach ab, sondern machen ihre Arbeit so gut, wie sie können. Da die Personen sehr zielstrebig sind und zeigen wollen, was in ihnen steckt und was sie alsTeam leisten können, machen sie manchmal auch gegen den Willen einer Einzelperson als Gruppe weiter, um mehr von den Einheimischen zu lernen und mehr über die Kultur in Indonesien mitzubekommen, obwohl sie im Gegensatz zu unserenVerhältnissen sehr, sehr wenig Geld für ihre Arbeit bekommen. Leider werden viele Lebensmittel viel zu billig bei uns verkauft, darunter leiden die Arbeiter in den Fabriken im Ausland sehr, wo billig produziert wird. So liegt ein Lohn für eine Stunde bei nur 40 Cent! Aber weil die Produkte bei uns gut präsentiert werden und sehr lecker auf der Verpackung abgebildet sind, kaufen wir sie trotz alle dem. Daher ist es besser, wenn man zum Beispiel Fair Trade Produkte kauft, dadurch werden die Bauern gefördert und fair für ihre harte Arbeit bezahlt. Paul Rhombach, Leopold Brennecke, JonasWolf, Moritz Perschke, Michael Schnitzenbaumer

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