Jahrbuch 2013-2014
225 Horizonte ment-system einführen - was jedoch sehr umständlich wäre - Mülltonnen absperren oder Bären betäuben und wieder an den unproblematische Plätze zurückbringen. Doch auch hier gibt ein großes Problem: Die Kosten. Außerdem haben Menschen oft ein falsches Bild von diesen Tieren. Sie werden immer wieder als grob und böse dargestellt. Vor allem durch die Medien. So war es auch schon bei Bruno , der in der Presse immer wie- der als verhaltensgestört abgestempelt wurde, obwohl er eigentlich nur seinen angeborenen Trieben folgte. Die Menschen sollten sich also einmal selbst kritisch betrachten, bevor sie unüberlegte Schlüsse ziehen. Dieser Teil wäre also ein erster Schritt zur Besserung und zur Möglichkeit, Bären in unsere Nähe zu lassen. Doch was tun, wenn dann der Bär plötzlich wirklich da ist und man völlig unvermittelt vor ihm steht? Auch dar- auf hatte unser Experte eine Antwort: Erst einmal sollte man langsam und ruhig auf den Bär einreden und keine hektischen Bewegungen machen. Das Wichtigste sei, ihm klar zu machen, dass man keine bösen Absichten habe. Dann sollte man sich langsam aus dem Sicht- feld des Tieres bewegen und in die entgegengesetzte Richtung gehen. Normalerweise reagieren Bären aber sowieso menschenscheu und laufen weg. Denn auch wenn die Tiere riesig und bedrohlich erscheinen, sie sind keine guten Jäger. Zumindest stehen Menschen nicht weit oben auf ihrer Speisekarte… Doch auch wenn der Experte uns hauptsächlich über Bären informierte, gab er uns auch Einblicke in Verhaltensweisen weiterer Wildtierarten. So kam er auch auf Wölfe zu sprechen. Wölfe. Ehrlich gesagt, wer hat denn bitte zum letzten Mal irgendwo einen Wolf gesehen? Höchstens einmal im Zoo. Auch wenn die Wölfe auf der Nordhalbkugel am meisten verbreitet sind, kann das ja nicht wirklich eine hohe Verbreitungs- rate sein. Doch wenn man sich einmal wirklich mit den Tieren befasst, merkt man erst, wie interessant sie eigentlich sind. Aus diesem Grund befassten sich auch immer mehr Länder mit ihnen und beschlossen, Wölfe unter Naturschutz stellen. Die Tiere bilden Fami- lien, die ähnlich wie beim Mensch aus 2 Eltern und 2 Kindern bestehen. Zudem verlassen sie - auch wie wir Menschen - nach einiger Zeit die Eltern, obwohl dies bei ihnen nach 1-2 Jahren, also bedeutend früher als bei Menschen, geschieht. Abschließend wurde ein wirklich beeindruckender Film gezeigt. In dem Film wurde gezeigt, wie eine Frau sich still und reglos am Morgen auf eine Wiese legte, auf der sie schon öfter eine Wolfsmutter mit ih- ren Jungen beobachtet hatte. Nach längerem Warten kamen die Wölfe schließlich wirklich wieder. Zuerst beäugten sie die Unbekannte misstrauisch, doch nach einiger Zeit fingen die Jungen an, einfach um sie he- rum auf der Wiese zu spielen und störten sich nicht mehr an der Fremden. Sie wurden sogar neugierig und beschnupperten die Frau. Das war der endgülti- ge Beweis. Tiere und Menschen können miteinander friedlich leben. Sie können es schaffen. Doch solange die Menschen das noch nicht alle verstanden haben, muss unser Wild Life Manager wohl doch noch etwas nachhelfen…
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