Jahrbuch 2013-2014

242 Sport/Gilden ner Tochter noch die Bibliothek und den kleinen Speisesaal zeigen. Danach führte ich meinen Gast in die Wolfsschlucht, denn das gehört für mich zum Programm während eines Aufent- haltes auf dem Schloss. Da die Dame Schwie- rigkeiten mit dem Gehen hat, versuchten mein Mann und ich ihr von vorne und hinten Sicher- heit zu geben. Währenddessen kamen Schü- ler an uns vorbei, die die Szene offensichtlich aufmerksam beobachteten und uns auf den anderen, besser begehbaren Weg hinwiesen. Ich war sehr davon beeindruckt, dass die jun- gen Leute nicht blind durch die Gegend laufen und auf uns achteten. Ohnehin spreche ich an dieser Stelle ein Lob an die Schüler und an die gute Erziehungsarbeit in Neubeuern aus. Die Offenheit und Freundlichkeit uns gegenüber, war während des ganzen Tages auffallend und wohltuend fühlbar. Ebenso bemerkten wir die gute, harmonische Stimmung unter den Schü- lern. Die Schüler wiesen uns auch wiederholt auf den Stand von Mc Café hin, an dem wir uns immer etwas zu Essen oder Trinken holen könnten. Für mich war das Aufeinander Acht- geben an diesemTag stark wahrzunehmen. Für uns war am Sportplatz bereits ein Zelt aufge- baut, indem wir unsere Materialien unterbrach- ten und von dem aus wir den Lauf begleiteten. Dazu kamen noch Frau Zink von der DMSG und zwei weitere Betroffene der Rosenheimer Selbsthilfegruppe. Während des Laufes konn- ten die Schüler alle auch nochmal ausprobieren, wie es ist, mit einem Rollstuhl leben zu müs- sen. Sie durften auch ihre Runden mit den be- reits besagten Gewichtsmanschetten oder der Brille laufen, die das Gesichtsfeld einschränkt. Toll fand ich natürlich, mit welcher Begeisterung die Neubeurer ihre Runden liefen, denn selbst auf Krücken war ein Jugendlicher unermüdlich unterwegs. Irgendwann wurde er von 4 Mit- schülern auf einer Trage um den Platz getragen – na, wenn das dann nicht gleich 5 Runden auf einmal gewesen sind? Wir waren bis 15:00 Uhr in Neubeuern anwesend, mussten dann aber leider frühzeitig abbrechen, denn die Kraft der betroffenen MS-Patienten ließ im Laufe des Ta- ges nach. Generell fühlten wir uns während des ganzen Projektes in Neubeuern sehr willkom- men, und für mich war es in der Tat ein wenig wie nach Hause kommen. Wir wurden von den Schülern genauso herzlich verabschiedet, wie wir willkommen geheißen wurden, was den Tag für uns angenehm ab- rundete. Daraufhin erinnerte ich mich an mei- ne Schulzeit, wenn wir beim Eintreffen von Touristen in den Fenstern hingen und hinun- terriefen:“ Neubeuern hat beschlossen, Tou- risten…..“ Erinnert Ihr Euch? Gut, dass sich hier viel zum Positiven geändert hat! Herzlichst Karin Kasparek

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