Jahrbuch 2013-2014

256 Sport/Gilden Lichtblick-Gilde Schloss Neubeuern Nyendo  wurde zu Lichtblick.  Ein neuer Name, neue Projekte, Vorstellungen und Zie- le. Ein Lichtblick, ein Leuchten von Beginn an und nicht erst am Ende eines langen und dunkel scheinendenTunnels, eine Perspektive für Men- schen unter uns, die mit viel Hoffnung hierher kamen, eine Perspektive durch Unterstützung, Zeit und persönliche Zuwendung; all dies wol- len wir gemeinsam erreichen. Auf der Suche nach einer regionalen Orga- nisation, die wir unterstützen können, wurden wir auf die soziale Stadt Rosenheim und ihre Flüchtlingsprojekte aufmerksam. Um diesen Menschen zu helfen, organisierten wir eine Spendenaktion. Sportkleidung spenden – ei- nen schulkleidungsfreien Tag bekommen. Und dank der zahlreichen fleißigen Spender erhiel- ten wir eine beachtliche Anzahl davon! Wir machten uns auf denWeg, diese zu übergeben, die Menschen persönlich kennenzulernen und einen ersten Eindruck von ihnen und ihrem Leben zu bekommen.  Gemeinsam mit Frau Ansin und Herrn Gör- litz fuhren wir nach Rosenheim. Dort begrüßten uns herzlich Herr Hlatky und vier Asylanten aus Pakistan und Afghanistan. Rosenheim bemüht sich, Flüchtlinge besonders gut aufzunehmen. Dies ist vor allem durch die vielen Paten mög- lich. Jeder Bürger hat die Möglichkeit, einen Asylanten zu unterstützen; ob bei der kompli- zierten Bürokratie oder einfach mit Zeit. Da- durch ist eine besonders verständnis- und liebe- volle Nachbarschaft entstanden. Trotzdem gibt es viele Probleme: Asylanten dürfen die ersten drei Monate nicht arbeiten, Deutschkurse wer- den nur begrenzt angeboten und viele finden schon allein deshalb keinen Anschluss in der Gesellschaft. Alle vier waren bereit zu arbeiten, waren motiviert sich einzubringen, haben sich ehrenamtlich engagiert und gaben sich größte Mühe, sich Deutsch selber beizubringen, und trotzdem fühlen sie sich noch lange nicht alsTeil unserer Gemeinschaft. Wie sie uns erzähl- ten, wünschen sie sich das am meisten: Zeit mit Deutschen zu verbringen, hier ein neues Leben anzufangen und sich endlich wieder wie zu Hause zu fühlen. Der Nachmittag im Nord- treff  hat uns ein so fremdes Leben gezeigt und doch werden wir wohl nie wissen, wie es sich anfühlt, in einem Land mit Krieg aufzuwachsen, als einzigen (Aus-)Weg die Flucht in die unbe- kannte Fremde zu sehen, seine Familie zurück lassen zu müssen in dem Wissen, sie womög- lich nie wieder zu sehen und später in einem Land zu leben ohne zu wissen wie lange man noch bleiben wird, in dem Bewusstsein jeder- zeit ausgewiesen zu werden. Einen Nachmittag ermöglichten sie uns einen Einblick in ihren All- tag und dafür sagen wir Danke! Linda Schombach

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