Jahrbuch 2015-2016
28 Schule Napoleon & Bayern Exkursion Ingolstadt 22. Oktober 2015 Am 22. Oktober 2015 fuhren wir, die Schüle- rInnen der achten Klasse mit ihrer Geschichts- lehrerin Frau Duchon und ihrer Begleitung Frau Mayr , ca. 2 Stunden von Neubeuern nach Ingol- stadt, um dort die Ausstellung „ Napoleon und Bayern“ zu besuchen. Wir kamen gegen 13:45 Uhr dort an, sodass wir noch eine halbe Stunde Zeit hatten, bevor die Führung begann. Deshalb beschlossen wir (nach ein paar Klassenfotos mit den mittelalterlichen Kanonen, die vor dem Eingang standen) noch ein bisschen durch die Ingolstädter Altstadt zu schlendern, und mit ein paar Kaffees, Süßigkeiten und Brezeln für unser leibliches Wohl zu sorgen. Unsere Führung begann mit dem ersten berühmten Gemälde von Napoleon bei strah- lendem Sonnenschein, der in München unter dem Jubel der Bevölkerung als Held einreitet. Dass diese abgebildete Situation genauso aber niemals in Wirklickeit passiert ist, wurde aller- dings gleich erwähnt. Das Bild war vielmehr dazu gedacht, Napoleon als beliebten, strah- lenden Herrscher zu inszenieren und seine Macht darzustellen. Dann wurden weitere Ge- mälde gezeigt, anhand derer Napoleons Wer- degang und seine Familienverhältnisse wäh- rend seiner Kindheit erklärt wurden. Besonders beeindruckend war das berühmte Gemälde sei- ner Kaiserkrönung und die seiner Ehefrau Jose- phine – der Höhepunkt seiner Karriere. Nachdem wir die prunkvolle Krone Maximi- lians I. bestaunen durften, sahen wir im näch- sten Raum das Duplikat einer im Original meh- rere Meter langen Stoffbahn voller aufgeklebter Zettel, die zweimal rundum dieWände gespannt war. Was es damit auf sich hatte? Napoleons Truppen wurden immer bei Privatpersonen im Volk untergebracht, die diese auch auf eigene Kosten versorgen mussten. Pro einquartierter Person bekam man einen „Einquartierungsbe- scheid“ in Form eines Stückchens Papier. Ein Gasthausbesitzer sammelte diese in der Hoff- nung, am Ende der Kriege eine Entschädigung zu erhalten und klebte jeden einzelnen Zettel auf eine Stoffbahn. Zu unserer Empörung er- fuhren wir aber, dass er kein Geld erhielt und ihn die Einquartierungen in den Ruin getrieben haben. Der nächste Raum war voller Gegenstände zum Anfassen. So konnte man zum Beispiel ei- nen französischen Soldatenhelm des frühen 19. Jahrhunderts aufsetzen, ein Gewehr aus dieser Zeit hochheben und messen, ob man zum Mili- tärdienst geeignet gewesen wäre. Anschließend erkundeten wir das nächste Stockwerk, indem als erstes der Krieg zwi- schen Bayern und Tirol gezeigt wurde. Ab hier wendete sich Napoleons Schicksal. 1812 begann dann der Russlandfeldzug, bei dem von den 590.000 Soldaten 30.000 aus Bayern kamen. Um die großen Unterschiede der Truppenstärken deutlich zu machen, wur- den im Museum Tausende verschiedenfarbige Holzfiguren einander gegenübergestellt. Am 17. August 1812, als die Grand Armee Smolensk er- reichte, war sie nur noch 160.000 Mann stark! Es wurde uns berichtet, dass die Soldaten kei- nen Proviant mehr hatten und als sie endlich
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