Jahrbuch 2016-2017

26 Schule Abschluss Schulversammlung Schloss Neubeuern 26. Juli 2017 Schön, dass ihr da seid! Wenn ich hier so in die Menge schaue, dann sehe ich lauter schö- ne Gesichter! Und hier (bei den Lehrern) auch! Und ich schaue auf Köpfe, in denen nun 1 Jahr mehr Wissen steckt! Ganz schön viel! Und wir hoffen, dass aus diesem Wissen bald Weisheit wird. Auch bei uns. Ich möchte dieses Wissen, diese Weisheit gerne gleich mal testen – mit einem Rätsel: Ich werde täglich verwendet. Fünf Bestandteile machen mich aus. Mein erster Bestandteil macht Menschen Kompli- mente. Mein zweiter Bestandteil lenkt die Auf- merksamkeit anderer. Mein dritter Bestandteil kann verletzend sein. Mein vierter Bestandteil kann einen kostbaren Schatz besitzen. Mein fünfter Bestandteil wird beim Genuss von Ge- tränken stilvoll in Szene gesetzt. Wer bin ich? Richtig, die Hand! Schaut euch eure Hände mal genau an! Wir denken bei Wissen und bei Weisheit in der Schule viel zu oft nur an den Kopf. Habt ihr schon mal überlegt, wie viel von dem Wissen zuerst einmal durch die Hand ge- gangen ist? Die Hand weiß viel mehr, als wir oft denken. Zum Beispiel, wie man einen Hemdknopf zumacht. Oder einen Schnürsenkel bindet. Die Hand kann das – aber mit Worten oder Ge- danken werdet ihr das erstmal nur schwer be- schreiben können. Die Hand weiß genau, was sie tut, auch wenn wir das gar nicht beschrei- ben können. Darum sprechen viele Leute auch von derWeisheit der Hand. Es gibt Goldschmie- de, die können echtes Gold von falschem Mate- rial durch sorgfältiges Befühlen unterscheiden. Oder Ärzte: Sie können durch Abtasten erken- nen, wenn euch innerlich etwas fehlt. Und wir sprechen ja beim Wissen eigent- lich auch mit Handbegriffen: Etwas be-greifen, etwas er-fassen, be-halten, Probleme im Griff haben. Aber es ist nicht immer nur das Fassen, Greifen, Behalten – genauso wichtig ist auch das Loslassen! Die Hand weiß meistens genau den richti- gen Moment, um zum Beispiel ein Glas oder eine Flasche beim Absetzen auf einem Tisch loszulassen. Ein Moment zu früh und es klap- pert oder fällt um. Ein Moment zu spät und es ist sehr sonderbar und zäh. Diejenigen, die ein Musikinstrument spielen, wissen das auch: Das Loslassen zum richtigen Zeitpunkt ist entscheidend. Oder beim Werfen. Wer von euch wirft gut? Denkst du darüber nach „Ge- nau jetzt muss ich loslassen?“ Nein. Die Hand weiß das. Natürlich braucht es auch den Schub oder Druck, ordentlich Energie. Aber ohne das Loslassen im richtigen Moment hilft der ganze Schub nichts, geht es schief und der Ball landet vor den Füßen statt in weiter Ferne!

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