83 Schule Wassernot ist eine der größten Krisen unserer Zeit Von Paula Konersmann Wasser ist eine der wichtigsten Ressourcen weltweit. Doch die steigende Zahl Menschen verbraucht immer mehr. Experten sind sich sicher, dass sich Konflikte wegen Wassermangels künftig häufen werden. In Deutschland vergisst man leicht, dass manche Dinge nicht selbstverständlich sind. Dass man beispielsweise nicht überall auf der Welt zu jeder Tages- und Nachtzeit einfach denWasserhahn aufdrehen kann und dass das Nass dann zuverlässig und sauber fließt. Hierzulande verbraucht jeder Deutsche 120 Liter Wasser pro Tag. Man verbraucht nicht nur Wasser in Wasserform, sondern auch das indirekte Wasser. Für ein Rindersteak sind beispielsweise 2000 Liter Wasser nötig, bevor es auf dem Teller landet, 20 Liter braucht man für 100 Gramm Gemüse. Die Landwirtschaft verbraucht 70 Prozent des weltweit genutzten Wassers; in den am wenigsten entwickelten Ländern liegt die Quote sogar bei 90 Prozent. Doch längst gibt es nicht genügend Wasser für alle. Derzeit haben laut Experten 750 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Und die Zahl dieser Menschen steigt. So werden nach aktuellen Prognosen Ende des Jahrhunderts zwei Milliarden Menschen unter direktemWassermangel leiden. Konflikte sind programmiert. Besonders stark betroffen sind Länder in Afrika, Asien oder Lateinamerika. Sie kämpfen schon lange mit Dürren oder Überschwemmungen. Derzeit trifft es Äthiopien besonders hart; das Land am Horn von Afrika durchlebt wegen des Wetterphänomens „El Niño“ schon das zweite Dürrejahr in Folge. Laut einem Bericht des Magazins „Science Advances“ leiden weltweit vier Milliarden Menschen mindestens in einem Monat des Jahres unter Wasserknappheit, fast die Hälfte von ihnen in China und Indien. “Der Prozess ist nicht mehr aufzuhalten!“ Der diesjährige Weltrisikobericht des Weltwirtschaftsforums nennt die Wasserkrise als eine der größten Gefahren des kommenden Jahrzehnts. Auf die Zusammenhänge zwischen Wasserknappheit und Fluchtbewegungen haben Wissenschaftler wiederholt hingewiesen. Auch auf wirtschaftlicher Ebene istWassermangel eine Bedrohung, warnt jetzt die Unesco: Er könnte in den kommenden Jahren zur Stagnation des Wachstums und zum Verlust von Arbeitsplätzen führen. https://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article154164328/Wassernot-isteine-der-groessten-Krisen-unserer-Zeit.html
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