Jahrbuch 2019-20

19 CORONA langweilig und ich wusste plötzlich nichts mehr mit der neu gewonnenen Freizeit anzufangen. Erstaunlicher- weise bin ich früh ins Bett gegangen. Das Einkaufen für Essen und Lebensmittel habe ich sofort erledigt, weil ich mir nicht sicher war, ob wir in der Schule Essen bekommen würden. Ich bin mit vol- ler Ausrüstung (Maske, Handschuh) losgegangen und habe mir alles Notwendige besorgt, damit ich später nicht mehr ins Dorf gehen musste. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich sofort meine Kleidung, Brille und Maske desinfiziert und meine Hände zwei- mal gewaschen habe, als ich wieder im Schloss war. Danach bin ich drei Monate lang nicht mehr ins Dorf gegangen, um das Risiko der Ansteckung für uns alle im Schloss zu minimieren. In den nächsten Tagen ging es um den digitalen Un- terricht. Ich musste jeden Tag in die Bibliothek gehen. Ich finde, dass es fast keinen Unterschied imVergleich zum Präsenzunterricht gab. Es fehlte zwar der Au- genkontakt, aber man konnte immer noch aktiv mit- arbeiten und die Lehrer waren gut zu verstehen. Die Stunden waren immer noch gleich aufgebaut und so konnten wir den Stoff abarbeiten. Das Schlimmste war eigentlich der Rest des Tages, wo man nichts zu tun hatte. Ich bereue jetzt, dass ich diesen Gedanken hatte, dass ich endlich wirklich viel Freiheit bekommen konnte. Die Realität sah anders aus. Ich habe mich ins Bett gelegt habe und irgendein Video angeschaut. Die Schule hat nach ein paar Tagen beschlossen, dass wir pro Woche vier Aktivitäten erledigen mussten, die uns angeboten worden sind. Das war die Rettung aus meiner Langeweile, da es wieder Aktivitäten gab. Ich habe an dem Projekt vom Bankbauen teilgenommen, und habe mit Herrn Christopei, Lingyun und Nami zu- sammen eine Bank gebaut. Ich habe dadurch viel ge- lernt und es hat mir auch viel Spaß gemacht. Ich bin auch noch in die Sporthalle gegangen und habe häufig Basketball und Tischtennis mit anderen Schülern vom Schloss gespielt. In den Osterferien haben die Men- toren auch bunte Aktivitäten angeboten, wir haben ge- bastelt, gemalt und zusammen Spiele gespielt. Man fühlte sich wirklich wie eine Schlossgemeinschaft und sogar wie eine Schlossfamilie. Am 20.04. wurde beschlossen, die Schulen schrittwei- se wieder zu öffnen. Das bedeutete für uns, dass am 27.04. die Schüler aus der Q12 in den Präsenzunter- richt kamen. Dann folgte die Nachricht, dass die Q11 ab 11.05. wieder die Schule besuchen dürfte. Man hat auf dem Schloss strenge Regelungen mit Abstand und Masken tragen. Und die Schüler aus der Q12 sind ge- sund angereist und konnten ihr Abitur machen, da sie durch den digitalen Unterricht während der Krise gut vorbereitet waren. Mein Fazit zu dieser Zeit ist, dass sowohl die Schule als auch die Regierung eine relativ gute und positive Reaktion in dieser Krise gezeigt hat. Wir sind deswe- gen immer noch gesund und haben fast keinen Lern- stoff verpasst. Ich will mich also bei der Schule herzlich bedanken, und hoffe, dass bald alles wieder in den ge- wohnten Bahnen läuft und….. über zu wenig Freiheiten werde ich mich erst einmal nicht mehr beklagen. Zejun Li

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