142 SCHULE NAPOLA NEUBEUERN Helmbrecht Saumweber *1932 Neubeuern von bis: 1942 - 1945 Wie war derTagesablauf? (Aufstehen, Unterricht, Sport, Bettruhe…) 6.30 Uhr aufstehen, waschen, anziehen 7-7.30 Uhr Frühstück 8-12.30 Uhr Unterricht Die Unterrichtsstunde dauerte 45 oder 50 min. Der Samstag war ein ganz normaler Unterrichtstag. Zwischen 10 und etwa 11:00 Uhr war eine Pause. 12.30 – 13 Uhr Mittagessen 13 – 14.30 Uhr im Schlafsaal ruhen 14.30 – 17.00 Uhr Exerzieren (stillgestanden, die Augen links, Augen rechts, Marschieren; in der 3. Klasse Schießen mit dem Kleinkalibergewehr) Sport, Putz- und Flickstunde, 1 Freier Nachmittag - der Samstagnachmittag war im allgemeinen auch frei, manchmal war ein Geländespiel der Sonntag war frei 17 – 19 Uhr Hausaufgaben 19 – 19.30 Uhr Abendessen 19.30 – 21 Uhr freie Beschäftigung (Briefe schreiben, lesen usw.) 21 Uhr Bettruhe im Schlafsaal Töpfern waren zwei Unterrichtsstunden gegen Ende des normalen Unterrichts, außerdem gingen wir mit unseren Lehrern ins nahe gelegene Schwimmbad; das Schwimmbad war sehr einfach, heute würde so ein Schwimmbad nie mehr zugelassen werden; Gab es Internatsgruppen und wenn ja wie wurden diese betreut? Internatsgruppen, die sich bestimmten Gebieten oder Aufgaben widmeten gab es nicht. Wir waren ein Zug (Klasse) und mussten die gestellten Aufgaben erfüllen. Es war Krieg und überall herrschte Mangel und Not. Sicherlich gab es auch an der Schule zu wenig Lehrer. Unsere Klasse wurde vom Zugführer Dr. Rahm (stellvertretender Anstaltsleiter) betreut. Wir Schüler waren auf Stuben verteilt, die vom Stubenältesten vom 5. Zug betreut wurden. Wenn jemand Geburtstag hatte oder wenn jemand ein ordentliches Fresspaket von Zuhause bekam, wurde abends gefeiert. Wie war die Beziehung zwischen den Schülern und den Erwachsenen? Es war eine ganz normale Beziehung zwischen Lehrern und Schülern. Dass die Schüler den Lehrern folgen mussten, war klar. Die Lehrer achteten auf Disziplin im Zug. Wenn ein Schüler einen speziellen Auftrag bekam, musste er melden, dass er diesen Auftrag erledigt hat. Wie haben sich die Schüler untereinander verstanden? Grundsätzlich haben sich die Schüler gut verstanden. Wir mussten uns alle in das gleiche Schulsystem - Internat einfügen und hatten alle die gleichen Probleme, zum Beispiel zu wenig Essen oder die Kleidung passte nicht ganz. Wo haben die Schüler geschlafen und wie waren die Zimmer? Alle Schüler unserer Klasse (über 30) haben in einem großen Schlafsaal geschlafen, der teilweise mit Stockbetten ausgestattet war. Dass im Schlafsaal Ruhe herrschte, wurde kontrolliert. Die Betten mussten wir selbst richten: Kopfkissen ausschütteln, Bettlaken „strammen“, die Zudecke in Kastenform sauber zusammenlegen. Das wir die Betten ordentlich gemacht haben und ebenfalls kontrolliert. Wie viel Freizeit hatte man und was hat man dort gemacht? Im Herbst Pilze gesucht oder Edelkastanien gestohlen. Vor dem Schloss im Park spazieren gegangen (auch in der Wolfsschlucht). Ins Dorf gegangen „Hundekuchen“ = Lebkuchen beim Bäcker Meier (heute Bauer) gekauft. Besuch der Haschlalm. In Nussdorf Nüsse (Walnüsse) gestohlen – beim Bäckerei Meier ARCHIV Das Holzhamer Moorbad ARCHIV 46 2. Zug auf der Südterrasse DOEDTER
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