172 SCHULE 76 Fazit der Schülergruppe Als unser Geschichtslehrer, Herr Sylvester, im Herbst letzten Jahres uns fünf Schüler aus der 11. und 12. Jahrgangsstufe versammelte und fragte, ob wir nicht vielleicht an einem regionalen Geschichtswettbewerb teilnehmen wollten, ist es nicht übertrieben, zu sagen, dass wir Feuer und Flamme waren. Wir waren uns zwar noch nicht so sicher, worum es eigentlich in unserem Projekt gehen sollte, aber wir wussten, dass unsere Heimat, das Internat Schloss Neubeuern, eine reiche und hochinteressante Geschichte besitzt. Mit Hilfe von Herrn Käsinger sammelten wir viele Materialien und konnten sogar mit einigen Zeitzeugen sprechen, die damals während des 3. Reiches Schüler auf der Napola Schloss Neubeuern gewesen waren. Mit Leuten zu sprechen, die diese äußerst bewegende und ereignisreiche Zeit miterlebt haben in der Neubeurer Heimat von damals und ihre persönliche Sicht mitzubekommen, war extrem spannend und in vielerlei Hinblick eine einzigartige Erfahrung, denn die Zahl an Zeitzeugen des 2. Weltkrieges schrumpft jährlich. Deswegen sahen wir es mit diesem Projekt auch als unsere Aufgabe, die Erinnerungen der ehemaligen Napola Schüler für alle, die nach uns kommen und für zukünftige Schüler unserer Schule festzuhalten. Abgesehen vom Leben im nationalsozialistischen Regime und den erschwerten Umständen, die ein Krieg mit sich bringt, ist uns bewusst geworden, wie sehr sich das Leben heute im Internat und das in der Napola Neubeuern doch ähnelt. Schüler, die sich über das Essen beschweren, Schulkleidung, Streiche und Freizeitaktivitäten, das alles hat sich in den vergangenen 80 Jahren wenig verändert. Es war ein tolles Gefühl, in dieVergangenheit einzutauchen und in dem Ort, den wir Schüler unsere Heimat nennen, auch trotz der großen Zeitsprünge Konstanten zu finden, wie Traditionen und Gewohnheiten, die sich in all den Jahren nicht oder kaum verändert haben. Wir haben viel Leidenschaft und Arbeit in das Projekt investiert und es war nicht selten, dass wir bis 3 Uhr morgens alte Jahrbücher digitalisierten oder Geschichtsbücher nach Informationen durchkämmten. Jedoch jetzt am Ende die Früchte der Arbeit zu ernten und das Projekt vollendet zu sehen bereitet uns allen sehr große Freude und erlaubt uns Schülern auch einen neuen und tieferen Blick in unsere momentane Lebenswelt, die wir auch unser Zuhause nennen können, genauso wie viele Jungen und Mädchen vor uns. An dieser Stelle noch ein ganz herzliches Dankeschön an Frau Niyaz, die uns bei dem Schneiden des Videos und in vielen anderen Bereichen enorm unterstützt hat. Theresa Schuierer - Michael Zech Rike Pflaum - Julius Schoeller - Maximilian Bader
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