Jahrbuch_2020-21

206 SCHULE Berufspraktikum Schloss Neubeuern 12.-30. Juli 2021 Praktikum München Klinik Schwabing Ich bin Josephine Giusti und habe im Rahmen der Berufsorientierung in der 10. Klasse im Zeitraum vom 10.7. - 06.8.2021 ein Praktikum in der München Klinik Schwabing gemacht. Nach meinem Abi möchte ich Medizin studieren, um mit der anschließenden Ausbildung Fetalchirurgin zu werden. In der Fetalchirurgie operiert man Föten, die noch im Mutterleib sind, also ungeborene Babys. Am liebsten hätte ich direkt in diesem Bereich ein Praktikum gemacht, allerding ist Prof. Dr. Thomas Kohl in Mannheim momentan der einzige Arzt in Deutschland, der diese OPs durchführt und dort ein Schülerpraktikum zu machen, ist quasi unmöglich. Aus dem Grund habe ich mich nach großen Kliniken im Münchner Raum umgeschaut und mich letztendlich für die MüK Schwabing entschieden. Ich kam auf die beiden Stationen Viszeralchirurgie und Unfallchirurgie mit Frührehabilitation. Insgesamt lagen dort in etwa 30 Patienten. Meine Arbeitszeiten waren Montag – Freitag (und einWochenende) 06:00 – 15:00 Uhr. Ich dachte, dass ich bei meinem Praktikum Ärzt*innen und Pflegekräften hinterherlaufe und eigentlich nur imWeg rumstehe, weil ich nichts machen darf – so war es nicht. Bereits an meinem ersten Tag hatte ich viel Patientenkontakt. Innerhalb der ersten drei Tage wurde ich eingearbeitet und mir wurden alle Tätigkeiten gezeigt, sodass ich nach einer Zeit alleine arbeiten konnte. Zu meinen Aufgaben gehörte der Patiententransport zum Röntgen o.Ä., Medikamentengabe, Messung der Vitalwerte, Aufarbeitung von Patientenakten, die Ausgabe von Frühstück und Mittagessen und auch das Waschen der Patienten und das Leeren der Töpfe von Toilettenstühlen, was zu Beginn Überwindung gekostet hat. Relativ schnell habe ich mich an die Arbeit gewöhnt und war 90% vomTag alleine mit meinen eigenen Patienten beschäftigt. Ab und zu war ich schon verwundert, wie viel Verantwortung mir aufgebunden wird, obwohl ich keine Ausbildung habe und dazu noch minderjährig bin. Um nichts falsch zu machen, habe ich dann aber doch hin und wieder nachgefragt, ob ich alles richtig mache und war dann beruhigt. Meine absoluten Highlights waren aber die Operationen, in denen ich zuschauen durfte. Insgesamt war ich bei 10 Stück dabei. Am spannendsten waren zwei Kaiserschnitte (Sectios).

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