81 SCHULE Sportliches Programm außerhalb des Schlosses Staffellauf quer durch Rosenheim Petrus war einmal guter Laune gewesen. Beinahe war es zu heiß. Vom blauen Himmel brannte die Sonne auf die Läufer herab, die sich vor der Stollschule zu dem großen Staffellauf „Quer durch Rosenheim“ sammelten. Unsere Neubeurer Mannschaft war im Omnibus angekommen, und saß oder stand an einem schattigen Plätzchen herum. Jeder Läufer war nach Anordnungen des Oberkommandierenden Herrn Dietz von einem Kameraden betreut. Diese wurden kurzweg Kulis genannt und hatten auf die Befehle ihrer Herren und Gebieter zu lauschen. Um 11.30 Uhr wurden die Läufer zu ihren Startplätzen geführt. Punkt 11 Uhr wurde die Schülerklasse vom Start gelassen. Die Strecke für diese Klasse betrug 10 x 50 Meter. Leider hatten unsere Kleinen großes Pech. Auf der Endstrecke stürzte unser Läufer und mußte den Sieg, der ihm schon ganz sicher war, da er sich an der Spitze aller Läufer befand, abgeben. Das war wirklich sehr schade, da sich unsere Läufer mit großer Mühe gegen die teilweise viel älteren und stämmigeren Jungens nach vorne durchgekämpft hatten. Um 11.45 Uhr kam nun der Start der großen Klasse. Auch da hatten es unsere Läufer sehr schwer, da sie jetzt nur gegen Erwachsene zu kämpfen hatten. Vor den Läufern fuhr immer ein Auto, um die Läufer anzumelden und allen Verkehr zu sperren. Unsere Leute hielten sich wirklich fabelhaft, immer waren sie unter den ersten. Die Endstrecke lief Droeber und holte noch viel heraus. Als Dritter lief er, unter riesigem Jubel aller Neubeurer, die selbstverständlich dazu erschienen waren, aber auch der übrigen Zuschauer durchs Ziel. Unsere Mannschaft hatte wirklich Großes geleistet und wurde allgemein sehr gelobt. Auch die Rosenheimer Presse erkannte diese Leistung mit folgenden Worten an: „Die Mannschaft des Hockeyclubs Neubeuern, die aus ganz jungen Leuten besteht, leistete ganz Großes.“ Ein allgemeiner Werbelauf durch die Straßen Rosenheims beschloß diese Sportveranstaltung. vgl. Groeben 8. in: SZ 1936, S. 46-47 Die Sportbegeisterung, die glücklicherweise sich bei der überwiegenden Mehrheit der Schüler findet, erhielt in diesem Jahr eine besondere Anregung durch den Besuch der Olympischen Spiele. An den beiden Schlußtagen konnten wir in Garmisch-Partenkirchen den großen Wettkämpfen beiwohnen, die unvergeßliche Eindrücke bei den Schülern hinterließen. vgl. SZ 1937 S. 7
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